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DKP-Parteivorstand solidarisiert sich mit Protesten in Frankreich und beschließt Wahlprogramm

Nein zur EU, …

Menschen mit gelben Westen, Plakat: «Abolition MI$ÈRE». 

… ja zu den Gelbwesten

An­ge­sichts hun­der­ter Ver­letz­ter und ver­haf­te­ter De­mons­tran­tin­nen und De­mons­tran­ten in Frank­reich so­li­da­ri­sier­te sich der Par­tei­vor­stand der DKP am ver­gan­ge­nen Wo­chen­en­de mit den For­de­run­gen der «Gelb­wes­ten». Als Zei­chen der So­li­da­ri­tät wol­len die Kom­mu­nis­tin­nen und Kom­mu­nis­ten auf der Lu­xem­burg-Lieb­knecht-De­mons­tra­ti­on am 13. Ja­nu­ar in Ber­lin mit gel­ben Wes­ten auf­tre­ten – mit Ham­mer und Si­chel auf dem Rü­cken.


Die Pro­tes­te in Frank­reich rich­ten sich «gegen die Re­gie­rung eines wil­li­gen Voll­stre­ckers einer neuen Mo­no­po­lof­fen­si­ve», so Männe Grüß in sei­nem Re­fe­rat auf der 5. PV-Ta­gung. Die Gelb­wes­ten seien keine Ge­fahr für die De­mo­kra­tie, wie ge­ra­de von ver­schie­de­nen Stel­len be­haup­tet werde, son­dern sie seien eine Ge­fahr für die Su­per­rei­chen in Frank­reich und der EU – damit auch für die deut­sche Mo­no­pol­bour­geoi­sie. Damit sei ihr Kampf dem Wesen nach ein zu­tiefst de­mo­kra­ti­scher.

Das LLL-Wo­chen­en­de soll zu­gleich Auf­takt für den EU-Wahl­kampf der DKP sein. Der Par­tei­vor­stand be­schloss dazu ein­stim­mig ein EU-Wahl­pro­gramm mit dem Titel «Gegen das EU-Eu­ro­pa der Ban­ken, Kon­zer­ne und Kriegs­trei­ber. Für ein so­zia­les und fried­li­ches Eu­ro­pa der Völ­ker» und ein Wahl­kampf­kon­zept. Die DKP will dem Wi­der­stand gegen die EU eine fort­schritt­li­che Stim­me geben, denn die EU, so for­mu­liert es das Wahl­pro­gramm, steht für Krieg, Hoch­rüs­tung, Flucht und Aus­beu­tung. Sie ver­ur­sa­che Armut, Pri­va­ti­sie­run­gen und De­mo­kra­tie­ab­bau. Eben­falls im Wahl­pro­gramm ar­gu­men­tie­ren die Kom­mu­nis­tIn­nen, warum die EU aus ihrer Sicht nicht re­for­mier­bar ist.

Im For­de­rungs­ka­ta­log greift die DKP schließ­lich auf ihr So­fort­pro­gramm zu­rück, das lang- und mit­tel­fris­ti­ge For­de­run­gen für die­ses Land auf­stellt. Hier­zu gab es in der Dis­kus­si­on eine Reihe von Än­de­run­gen wie die Er­hö­hung der Min­dest­lohn­for­de­rung auf 15 Euro.

Die EU sei in ers­ter Linie ein In­stru­ment des deut­schen Im­pe­ria­lis­mus, um in­ner­halb Deutsch­lands, in­ner­halb der EU und nach außen seine wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen In­ter­es­sen durch­zu­set­zen. Er­fol­ge im Zu­rück­drän­gen des deut­schen Im­pe­ria­lis­mus «nüt­zen uns, den Völ­kern der EU, den Völ­kern der Welt», heißt es im Wahl­pro­gramm.

Mit dem Wahl­kampf­kon­zept be­schloss der Par­tei­vor­stand neben dem Auf­takt am Lu­xem­burg-Lieb­knecht-Le­nin-Wo­chen­en­de zen­tra­le Ak­ti­ons­ta­ge wie in Bü­chel und einen de­zen­tra­len Ak­ti­ons­tag der DKP-Glie­de­run­gen am 8. und 9. Mai, dem Tag der Be­frei­ung be­zie­hungs­wei­se des Sie­ges. Die ers­ten Wahl­kampf­ma­te­ria­li­en wer­den zum LLL-Wo­chen­en­de vor­lie­gen.

Bis dahin sol­len auch die ers­ten 2 500 be­glau­big­ten Un­ter­stüt­zer­un­ter­schrif­ten für die Kan­di­da­tur der DKP beim Par­tei­vor­stand in Essen lie­gen. Die Rück­läu­fe von UZ-Le­se­rin­nen und -Le­ser sind po­si­tiv. Dafür ein herz­li­cher Dank der Re­dak­ti­on, aber auch der Hin­weis an die DKP-Glie­de­run­gen: Da fehlt noch was.

 

Von Christoph Hentschel
UZ vom 14. Dezember 2018
Foto: flickr, NightFlightToVenus
CC BY-NC 2.0


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