Köln

Naher Osten – naher Krieg?

Ein israelisches Manöver

Friedenstaube auf Schwertern.

 

Am Mittwoch, den 14. 11. 2012, ist der Militärchef der Hamas, Achmed al?Dschabari, durch eine israelische Drohne gezielt getötet worden. Er hatte Friedens­verhand­lun­gen mit den Israelis geführt, deren Ergebnis ihm einige Stunden vorher zur Unter­zeich­nung ausgehändigt worden war. (KR 19.11.12).

 

Wenig Pressebeachtung fand eine umfang­reiche ameri­kanisch-israe­lische Militär­übung, die am 21. Okto­ber begann und offiziell am 13. No­vem­ber beendet wurde: „Austere Challenge 2012“. Gegen­stand des Manö­vers war das Zusam­menwirken der Streitkräfte beider Länder bei der Abwehr von Raketen­angriffen auf Israel. An der gemein­samen Militär­übung nahmen 3500 US?Soldaten teil. 1000 davon befanden sich direkt in Israel, die übrigen an anderen Orten in Europa, vor allem in Deutschland.

 

Nur einen Tag nach dem angeblichen Ende des Manövers ließ die israe­lische Regierung Achmed al?Dscha­bari ermorden und eröffnete damit faktisch ihre Bomben- und Raketen­angriffe auf das Gaza-Gebiet. Die Aktion, im Kern ein Massaker, hieß „Operation Vertei­di­gungs­säule“.

 

Diese Ope­ration war der erste Praxis­test des seit März 2011 aufge­stellten israe­lischen Luft­ab­wehrsys­tems „Iron Dome“. Die israe­lischen Streitkräfte zählten 540 Raketen, die auf israe­lisches Gebiet niedergingen. 310 davon konnte sie vorher zerstö­ren (jW 23.11.12). Fünf israe­lische und 170 paläs­ti­nen­sische Tote später (darunter 30 Kinder) scheint durch ägyp­tische Vermitt­lung die Norma­li­tät wieder hergestellt.

 

Ein deutsches Manöver

Außenminister Westerwelle verkün­det die Zustim­mung zu einem mili­tä­ri­schem „Hilfeersuchen“ der Türkei. Die Zustimmung ist so stark, dass sie gar nicht erst das Hilfe­ersuchen ab­war­tet. Es sollen ein oder zwei Bat­te­rien von Patriot-Rake­ten an der syri­schen Grenze aufge­stellt werden. Das Ganze scheint so eilig, dass auch die fällige Geneh­mi­gung des Bundes­tags nicht abgewartet wird.

 

Ein Spiel mit dem Feuer

Der erste Weltkrieg hat 12 Mil­lio­nen Menschen­leben gekos­tet, 56 Mil­lio­nen der zweite. Es ist daran zu erin­nern, dass die globalen mili­tä­ri­schen Ver­nich­tungs­ka­pa­zi­tä­ten hinrei­chen, die gesamte Mensch­heit auszu­rotten, sollte es zu einem dritten kommen.

 

Flugblatt der DKP Köln Innenstadt
www.dkp-koeln.de
vorstand@dkp-koeln.de
24.11.12