Köln
DKP Köln Innenstadt feiert
De rude Pooz-Pressefest
Ein wunderbar entspanntes Fest der Kölner DKP-Gruppe Innenstadt bei 33 Grad Celsius. Nun, es gibt Störungen: ein Gewitterchen, das die amphibischen Eigenschaften des Freidenkerzentrums nur kurz auf die Probe stellt. Nass ist auch ein Wasserbömbchen, das Pänz platzen ließen. Sie sind aber bald mittels Bratwürsten mit uns Ungläubigen versöhnt - und sobald Paco und Madeleine musizieren. Auch erwachsene Nachbarn nutzen das Angebot an Kuchen, Grillgut, Kölsch, Alt, Rotwein. Die Tombola sorgt durch eine erstaunlich geringe Anzahl an Nieten für glänzende Augen.
Erasmus Schöfer schildert ein Ereignis aus dem Frühjahr 2011, als ein mutiger Maulwurf, der Tischler Jonas Z., zusammen mit anderen Besetzern des Hambacher Forstes die Riesenbagger der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke aufhalten konnte. Es ist eine der «Kalendergeschichten des rheinischen Widerstandsforschers».
Walter Stehling liest diesmal nicht aus dem «kumenistischen Manifeß op Kölsch», sondern vom Ende der Odyssee, die er mittlerweile vollständig ebenfalls ins Kölsche übersetzt hat. Er preist Odysseus als Friedenshelden, denn er habe am Ende nur einen seiner Gegner getötet.
Klaus Stein, der Kölner Kreisvorsitzende, erinnert an den Aufmacher der Kölnischen Rundschau vom vergangenen Dienstag: Schlagzeile: «Bund bereitet Bevölkerung auf den Kriegsfall vor». Die Unterzeile «Konzeption Zivile Verteidigung» unterstellt, dass Moskau die europäische Friedensordnung offen in Frage stelle.
In der Tat bereite die «Konzeption Zivile Verteidigung» den Kriegsfall vor. Von der NATO werden neue Kriegsszenarien geplant. Die Wörter, mit denen das künftige Geschehen bezeichnet wird, heißen «vernetzter Ansatz», «hybride Kriegsführung» und «Resilienz». Mittels Vorratshaltung solle die Widerstandsfähigkeit erhöht werden. Die FAZ von heute berichte zwar von einem Boom bei den Notfall-Ausrüstern, aber bei den großen Handelsketten werde der diesbezügliche Nachfrageschub noch vermisst. Die Öffentlichkeit reagiere eher unangemessen, nämlich allenfalls satirisch auf diese Zumutungen. In der Tat erinnern sie an Maßnahmen in den fünfziger Jahren, in denen wir uns mittels Haferflocken und Reisvorräten vor dem Atomkrieg schützen sollten. Aber: «Man muss diese Absichten ernst nehmen. Es drängen starke Kräfte auf Krieg und Russland steht dabei im Fokus.» So heißt es im Aufruf der Friedensbewegung für den 8. Oktober: «Die aktuellen Kriege und die militärische Konfrontation gegen Russland treiben uns auf die Straße. Deutschland befindet sich im Krieg fast überall auf der Welt. Die Bundesregierung betreibt eine Politik der drastischen Aufrüstung. Deutsche Konzerne exportieren Waffen in alle Welt. Das Geschäft mit dem Tod blüht.»
«Dieser Politik leisten wir Widerstand. Die Menschen in unserem Land wollen keine Kriege und Aufrüstung – sie wollen Frieden. Die Politik muss dem Rechnung tragen.»
Die Kriegspolitik stehe in einem engen Zusammenhang mit der gegenwärtigen Wirtschaftsschwäche und der Krise der Banken. Er erinnert auch an die Aktionen gegen TTIP und Ceta am 17. September. In Köln werden mehrere 10 000 Demonstranten erwartet.
Bilder vom Sommerfest De ruude Pooz