Düsseldorf
Wiedereröffnung der Mahn- und Gedenkstätte
Die Mahn- und Gedenkstätte
in Düsseldorf
Seit 16. Mai 2015 ist die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf in der Mühlenstrasse für das Publikum wieder zugänglich.
«Die Gedenkstätte befindet sich in historischen Räumen, denn diese dienten in der NS-Zeit als Büros, Vernehmungsräume und Haftzellen der Polizei. 1926 bis Anfang 1934 hatte hier das Polizeipräsidium seinen Sitz, dem zwischen April 1933 und März 1934 auch die neu entstandene Staatspolizeileitstelle Düsseldorf (Gestapo) untergeordnet war. Später bezog das Wehrbezirkskommando das Haus, ferner waren städtische Behörden untergebracht, die an der Verfolgung und Ausgrenzung von Juden, Sinti und Homosexuellen beteiligt waren oder für den ‹Arbeitseinsatz› der rund 40.000 Zwangsarbeiter auf Düsseldorfer Stadtgebiet (Arbeitsamt) verantwortlich zeichneten. Auch war die 20. SS-Standarte Mieterin im Stadthaus. Im Krieg wurden die authentisch erhaltenen Kellerräume als öffentliche Luftschutzräume genutzt, die noch heute zu besichtigen sind.» (Quelle: Wikipedia)
Das grosse Gebäude am Rande der Altstadt war ein Kloster und wurde unter der Herrschaft von Napoleon säkularisiert und gehörte seitdem der Stadt, d.h. es gehörte zum Tafelsilber bis die Stadt den Gebäudekomplex an einen Investor verkaufte. Seit vier Jahren wurde es entkernt und zu einem Hotel der Luxusklasse umgebaut.
Zum Glück haben sich viele dafür eingesetzt, dass die Mahn- und Gedenkstätte als städtische Kultureinrichtung erhalten blieb. Der schöne, grüne Innenhof – wunderbar geeignet um mitten in der Altstadt ein Sommerfest zu organisieren – ist leider weg, aber die Räume sind gut und modern mit viel neuer Technik interessant gestaltet. Die Dauerausstellung «Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf 1933-1945», die man bis 2011 noch besichtigen konnte, wurde durch eine neu konzipierte Dauerausstellung zum Thema «Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus» ersetzt. Anhand verschiedener Steelen zu einzelnen Menschen mit Tonbandaufnahmen, Videos, Klapp- und schiebbare Schautafeln wird das Leben jüdischer, christlicher, kommunistischer u.a. Jugendlicher geschildert, die im Widerspruch zur herrschenden Ideologie standen und z.T. aktiven Widerstand leisteten, wie z.B. Genosse Willi Kutz aus Düsseldorf-Gerresheim. Daneben gibt es auch Beispiele von Hitler-Jugend und deren Kriegserlebnissen.
In einer Art Ahnengalerie werden die Porträts und Lebensgeschichten bekannter Düsseldorfer Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern, wie Hilarius Gilges, Maria Wachter, Klara Schabrod u.v.a. gezeigt und ihre Peiniger: die Faschisten, wie z.B. Stender von der Heeresstreife «Kaiser», die in den letzten Kriegstagen noch so viele Menschen ermordet haben und selten wirklich dafür bestraft wurden.
Text und Foto: I.Lang
weitere Fotos: I. Lang