Was gehört auf die Insel?

Ein Schützenbruder mit italienischem Namen aus Benrath hatte bei einer Nacht und Nebel Aktion eine Palme auf die Insel vor dem Benrather Schloss gepflanzt zur Freude vieler Benrather. Aber das Gartenamt hat sie wieder ausgegraben, weil für dasexotische Gewächs die Witterung langsam zu kalt wird. Jetzt steht sie im Garten des Schützenbruders und hat, wie andere Palmen in Benrath beweisen, eine Überlebenschance.

Nun streiten Bürger*innen und Politiker*innen weiter für eine Trauerweide und das ist ein sehr emotionales Thema: sie sind mit dem Bild der Trauerweide auf der Insel aufgewachsen. 923 Benrather haben deshalb mit ihrer Unterschrift ihrem Wunsch Nachdruck verliehen und sie dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen übergeben.

Aber die Gartenamtsleiterin Doris Törkel macht ihnen mit Hinweis auf die Untere Denkmalbehörde wenig Hoffnung.

Das Gartenamt, die Stiftung «Benrather Schloss und Park» und die Historiker für Gartenbaukunst sagen: lt. Satzung müssen wir den spätbarocken Park, den einzigen in Deutschland, erhalten, d.h. auf die Insel Typ «Rousseau» gehört eine Säulenpappel und eine Trauerweide. Die Säulenpappel im Süden der 60m langen Insel symbolisiert die Zukunft, das Licht und die Trauerweide im Norden, Tod und Trauer. So sah die Insel auf einem Foto von 1941 noch aus, danach muss die Pappel bei einer Bombardierung Benraths zerstörrt worden sein, ein Bild davon gibt es nicht, aber ab 1943 gibt es nur noch Fotos von der Insel mit der Trauerweide.

OB Geisel hat versprochen, dies alles nochmals zu prüfen.

 Text und Fotos: I.Lang

Nachsatz: Es war Lenins Aufforderung an die Bolschewiki, sich jeder auch noch so kleinen Alltagsnot der Menschen anzunehmen.