Köln

Kölner Kommunalpolitik in Belgien

Seminaristen diskutieren.

Seminar
der DKP Köln

30. Juni 2018 | In Köln knirscht es im Klüngel-Kartell. Die Börschel-Affäre schlägt Wellen. Rücktritte, Krise. Offenbar schwindet die Fähigkeit und die Lust, neoliberale Vorgaben umzusetzen. Auch die Kämmerin Gabriele Klug ist fällig. Ihr Vertrag wird nicht verlängert. Sie und OB Henriette Reker seien sich nicht grün, heißt es.

Angesichts dieser und anderer politischer Brüche verlieren soziale Fragen offenbar an öffentlicher Aufmerksamkeit.

Im Eigelstein- und im Agnesviertel wird unverdrossen der «Tag des schönen Lebens» gefeiert. Wir sind nicht dabei, sondern diskutieren im kühlen Grund beim Flüsschen Borchêne, unterhalb des gewaltigen Staudamms der Gileppe. Hotel du Lion, Jalhay, Belgien. Restauration uniquement sur reservation, Essen nur auf Anmeldung. Wir haben reserviert.

  • Wolfgang informiert über das Antwerpener Kommunalwahlprogramm unserer Schwesterpartei PVDA. Die darf mit erheblichen Zuwächsen bei der Wahl am 14. Oktober rechnen.
  • Dann nehmen wir die Bodenspekulation in Köln in den Blick.
  • Es geht im nächsten Referat um das problematische Verhältnis von Luft und Verkehr, also um Feinstaub, Diesel und Mobilität in der Stadt.
  • Als Viertes: Privatisierung der Daseinsvorsorge. Können Trumps Zölle die Kritik an den Freihandelsabkommen mindern?
  • Und am Ende: Auf welche Probleme wird die Kölner DKP angesichts ihrer geringen Kräfte vorwiegend ihr Augenmerk legen? Zunächst einigen wir uns auf: Wohnungen, Bildung, Verkehr und Gesundheit.

So füllen wir den Sonntagmorgen.

Grafik: Kohlendioxidausstoß im Vergleich.

Zwischen den Diskussionsrunden reicht die Zeit für einen Ausflug zur Pommesbude «AT Snack Membach» in 4837 Baelen. Wenigstens die zweite Hälfte des Spiels Frankreich gegen Argentinien sehen wir uns an. Es zeigt sich, dass wir gut gewählt haben. Zudem studieren wir Produkte trappistischer Askese und Industrie und ihre unterschiedlichen Drehzahlen.

Abends tischt Frau Scolard wie gewohnt ein mehrgängiges Menü auf. Vorweg gönnen wir uns einen Pineau Charentes. Nach dem Essen plaudern wir draußen. Nur selten gestört. Die Stille durchrattern schon mal Motorräder auf der N 629. Dirk verweist auf den Gesang der Singdrosseln. Aber auch zwei schlechte Blondinenwitze gehen auf seine Kappe.

Vor der Abreise am Sonntagmittag machen wir noch einen kleinen Spaziergang zur Barrage de la Borchêne, dem aufgestauten Fischteich hinter dem Haus. Eine Ente quert mit ihrer Kükenschar den Teich. Man könnte hier auch angeln. Regenbogenforellen.

Text und Fotos: Klaus Stein