Düsseldorf

Brauner Spuk in Düsseldorf

Dügida-Nazis und Polizei.

So weiter bis Dezember?

Am Montag, den 26. Januar 2015, zog wieder ein klägliches Häufchen Nazis mit ihren Mitläufern durch Düsseldorf. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat den ca. 80 Hanseln erlaubt vom Hauptbahnhof bis zum Graf-Adolf-Platz zu «spazieren», d.h. die Polizei musste von 17 bis 21 Uhr alle Querstrassen absperren, da die etwa zehnmal so vielen Gegendemonstranten immer auf Höhe des «Dügida-Häufleins» mit Pfeifen, Buhen und Sprüchen wie «Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazipest», «Haut ab» u.a.m. auftauchten. Einige der wirklich Braunen wurden verhaftet, weil sie den Arm zum Hitlergruss hoben, das Horst-Wessel-Lied sangen oder wegen unerlaubtem Waffenbesitzes.

Lange konnte das Häuflein nicht marschieren, denn die Gegendemonstranten waren pfiffig: einige fuhren mit Fahrrädern in Gegenrichtung durch die Graf-Adolf-Strasse und radelten  am Stresemannplatz immer schön um das Rondel mit den Palmen bis die Polizei sie stoppte. Dann setzten sie sich auf den nassen Boden und da ihre Demo für eine Stunde angemeldet war, konnte die Polizei sie auch nicht wegtragen, und so blockierten die Radler den Aufmarsch der Nazitante Melanie Dittmer. Die Radler wurden von den umliegenden türkischen Imbissbuden mit heissem Tee versorgt.

Auf der anderen Seite der gesperrten Graf-Adolf-Strasse fehlte leider der Tee – das Catering vom DGB hatte Feierabend – so haben wir uns mit lateinamerikanischen Rhythmen und Jazz warm getanzt.

Aber den Anwohnern und den Inhabern der Imbissbuden platzt langsam der Kragen: sie können nicht nach Hause, stehen im Stau und montags bleiben die Gäste weg. Eine Rechtsanwältin, die sich für die Ladeninhaber einsetzt, wird bedroht.

Soll dieser Spuk so weitergehen – oder fällt der Mehrheit dazu was ein?

Text: I.Lang
Foto: G.Blomberg