Gerresheim
Hier endet der Zug
Zugschlussschild
Das Zugschlussschild ist ein Steckschild der Deutschen Bahn, das zungenbrecherisch signalisierte: Mit diesem Signal endet der Zug. Am Gerresheimer Bahnhof hatte das Blechschild eine erweiterte symbolische Bedeutung: Hier endete der Zug, weil hier auch das Gleis endete. Es war das Gleis, das vom Schienenstrang zwischen Hauptbahnhof und Erkrath auf das Gelände der Gerresheimer Glashütte schwenkte.
Die DKP hatte schon vor Jahren im Gerresheimer Rathaus beantragt, die bedrohte Schienenanbindung der Hütte per Beschluss zu sichern. Begründung:
- bessere Erschließung des Geländes zur weiteren gewerblichen Nutzung,
- Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.
Die Mehrheit der Bezirksvertreter hielt sich allerdings nahezu einstimmig nicht für zuständig: Der Grund und Boden, auf dem die Schienen verliefen, gehörten der Gerresheimer Glas AG. Und da auch im Gerresheimer Rathaus «Privat vor Staat» gilt, wurden der Konzern und die nach Aktien-Attrakivität strebende Bahn nicht in die Pflicht genommen.
Dabei hatte der Antragsteller damals einen so schönen Traum: Auch nach Räumung der Glashüttenbrache und den angrenzenden Ruderalflächen hätten dort Gewerbebetriebe mit Gleisanschluss implementiert werden können. Das entsprach auch nach Schließung der Hütte im Jahr 2005 aber nicht den Kapitalverwertungsinteressen der sich abwechselnden Investoren, der Bahn und auch nicht der Gerresheimer Glas AG.
Text und Fotos: Uwe Koopmann