Köln
»Sonnensucher!«
Kunst und Wismut
Die DKP Gruppe Köln Innenstadt zeigt Abbildungen aus der Kunstsammlung der SDAG Wismut
Dienstag, den 22. April 2014, 19.30 Uhr Freidenkerzentrum, Bayenstraße 11, 50678 Köln.
Dass der Kalte Krieg Ende der vierziger Jahre, Anfang der fünfziger Jahre nicht in den heißen umschlug, ist einer weltweiten Friedensbewegung zu verdanken. Allerdings war sie abgesichert durch die Brechung des US-amerikanischen Atomwaffenmonopols. Der Reale Sozialismus behielt seine Chance.
Aus dem Pariser Weltfriedenskongress vom April 1949 ist der Weltfriedensrat hervorgegangen. Für ihn entwarf Picasso seine berühmte Friedenstaube als Symbol der Friedens- und Anti-Atom-Bewegung. Gründungspräsident war Frédéric Joliot-Curie, Vizepräsident Ilja Ehrenburg. Der Weltfriedensrat forderte die Ächtung der Atomwaffen. Weltweit wurden Unterschriften unter den Stockholmer Appell gesammelt.
Aber es war auch die Entwicklung der sowjetischen Atombombe, vor allem nach Hiroshima und Nagasaki, vorangetrieben worden. Die wissenschaftlichen Kenntnisse, die der deutsche Physiker Klaus Fuchs als Kundschafter lieferte, waren dafür entscheidend. Mit der ersten Zündung einer Kernwaffe am 29. August 1949 wurde das US-amerikanische Atomwaffenmonopol durchbrochen.
Die Rohstoffbasis für die sowjetische Atomindustrie bildete das Uran, das die Wismut zwischen 1946 und 1990 in Ostthüringen und im westlichen Sachsen förderte. Beispielsweise in Ronneburg bei Gera. Die Wismut war Teil der sowjetischen Verteidigungsindustrie und beschäftigte in der DDR zehntausende Bergleute. Diese Industrie stellte einen eigenen Kosmos dar, entfaltete rege kulturelle Tätigkeit und sorgte für entsprechende Aktivitäten ihrer Belegschaft. Ergebnis ist neben anderem eine Sammlung von 4200 Kunstwerken, die selten aus den Depots geraten.
Noch bis zum 21. April werden 120 Exponate in der Orangerie in Gera ausgestellt.
Text und Fotos: Klaus Stein