Köln
Köln: Kein ›Helden‹gedenken
Seeschlacht vor Helgoland
Vor 100 Jahren, am 28. August 1914, wurde der Kleine Kreuzer »Cöln« in der Seeschlacht vor Helgoland versenkt. Durch den Untergang dieses Kriegsschiffes verloren 484 Menschen ihr Leben. Ihr Tod ist die Folge des deutschen Militarismus und Weltmachtstrebens.
Angeregt durch den Freundeskreis Marineschiffe Köln wurde am 28. August ein »Zeremoniell« durch die Stadt Köln gefeiert. Unter anderem an der Eigelsteintorburg, wo Trümmer eines Kutters »droben im Torbogen mahnen an den ruhmvollen Untergang S.M. Schiff Cöln«. Ein Kranz wurde niedergelegt. Die Redner seien sich einig gewesen, dass es sich beim Ersten Weltkrieg um eine Urkatastrophe für Europa handelte. Der Zweite Weltkrieg habe noch mehr Leid über die Menschen gebracht. »In den Gebeten wird dazu aufgerufen, dass es Frieden werden möge in der Ukraine, dem aktuellen Schauplatz von Gewalt in Europa«, berichtet der Freundeskreis Marineschiffe.
Die Initiative »Bundeswehr Wegtreten« und andere Friedensfreunde hatten ein kriegsverherrlichendes Heldengedenken befürchtet und gaben diesen Befürchtungen mittels einer kleinen parallelen Kundgebung Ausdruck. Ihr Flugblatt erinnerte daran, dass die Oberbürgermeister von Köln der internationalen Organisation »Mayors for Peace« (»Bürgermeister für den Frieden«) angehören. Diese haben sich verpflichtet, neben dem Kampf gegen Atomwaffen besonders für Völkerverständigung und Frieden einzutreten.
Text und Fotos: Klaus Stein