Düsseldorf

Nazis trauern um verurteilten Terrorist

Polizei schützte »Die Rechte«

Polizei und Neonazis.

26.05.2013 | »Freund und Helfer« waren die Polizei­beam­tInnen am vergan­genen Sonn­tag in Düssel­dorf nur den weniger als 50 Nazis, die im strömen­den Regen und geschützt von einem größe­ren Polizei­aufge­bot inklusive Poli­zei­pfer­den ihre »Trauer­kund­ge­bung« für Albert Leo Schlageter abhalten konnten.

Schlageter war am 26. Mai 1923 von einem franzö­si­schen Mili­tär­ge­richt unter ande­rem wegen meh­rerer Spreng­stoff­anschlä­ge zum Tode verurteilt und in Düssel­dorf hinge­rich­tet worden. Die Nazis stilisier­ten ihn zum Märtyrer.

Die Neonazis rotteten sich am Reeser Platz vor dem Denkmal des Füselier-Regi­men­tes Nr. 39 in Düssel­dorf Golz­heim zusam­men. Dieses Denk­mal war im Juli 1939, wenige Wochen vor dem Über­fall der NS-Wehr­macht auf Polen, einge­weiht worden. Am Sonntag mit dabei: Mitglie­der der inzwi­schen verbo­te­nen Neo­nazi-Kamerad­schaften und auch ein NPD-Lan­des­vor­stands­mit­glied. Die Polizei eskor­tierte die Anhän­ger von Christian Worch nach der Kund­ge­bung zum Düssel­dorfer Haupt­bahnhof.

Dass es bei den Nazis nicht feierlich werden konnte, war dem laut­star­ken Engage­ment von 100 Anti­faschis­tInnen zu verdan­ken. Düssel­dorf bleibt weiter­hin keine gute Adres­se für Nazis.

Text: sr-il/uk
Foto: Renate Kerber