Düsseldorf

Die zwei Seiten der Düsseldorf-Medaille:

Mietsteigerungen und Wohnungsmangel

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Werbeschild: Glasmacher Viertel.

DKP protestiert gegen »Fehlplanung« — Forderung nach mehr günstigen Wohnungen

 

Am Don­ners­tag, 12. Ju­ni, 13 Uhr, wer­den die Kan­di­da­ten der Düs­sel­dor­fer Ober­bür­ger­meis­ter-Stich­wahl, Dirk El­bers (CDU) und Tho­mas Gei­sel (SPD) auf dem Rat­haus­vor­platz bei ei­ner Pro­test­ak­ti­on mit den ak­tu­el­len woh­nungs­po­li­ti­schen For­de­run­gen des Bünd­nis­ses für be­zahl­ba­ren Wohn­raum kon­fron­tiert. Die DKP ar­bei­tet in die­sem Bünd­nis mit.

 

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Die DKP teilt die For­de­run­gen des Bünd­nis­ses nach deut­lich mehr Woh­nun­gen im be­zahl­ba­ren Sek­tor. Sie ver­weist aber auch dar­auf, dass die Woh­nungs­fra­ge un­ter den ak­tu­el­len Be­din­gun­gen der »Markt-Ge­set­ze« nicht be­frie­di­gend be­ant­wor­tet wer­den kann. Auch die ak­tu­el­le Woh­nungs­po­li­tik in Düs­sel­dorf zeigt deut­lich auf, wie die Zu­sam­men­ar­beit von Po­li­tik, Ver­wal­tung und Im­mo­bi­li­en­kon­zer­nen ge­nau in die fal­sche Rich­tung läuft: In vie­len Stadt­tei­len wird flei­ßig ge­baut, ver­kauft, ver­mie­tet – in Di­men­sio­nen, die für die Be­zie­her von nor­ma­len Löh­nen, Ge­häl­tern und Ren­ten im­mer we­ni­ger zu be­zah­len sind.

 

­Die Mie­ten für Woh­nun­gen in Düs­sel­dorf lie­gen über den durch­schnitt­li­chen Mie­ten in Nord­rhein-West­fa­len und Deutsch­land. Der ak­tu­el­le Qua­drat­me­ter­preis hängt von der Grö­ße der Woh­nung ab.

  • Ei­ne 30-Qua­drat­me­ter-Woh­nung kos­tet 12,09 Euro pro Qua­drat­me­ter,
  • 60 Qua­drat­me­ter: 8.95 Euro pro Qua­drat­me­ter,
  • 100 Qua­drat­me­ter: 10,19 Euro pro Qua­drat­me­ter.

 

Da­mit liegt Düs­sel­dorf mit durch­schnitt­lich 9,73 Euro pro Qua­drat­me­ter et­wa ein Vier­tel über den Durch­schnitts­mie­ten von NRW und Deutsch­land. Die Mie­ten für Häu­ser lie­gen noch ein­mal über den Mie­ten für Woh­nun­gen (100 Qua­drat­me­ter: 12,26 Euro pro Qua­drat­me­ter; 150 Qua­drat­me­ter: 9,57 Euro pro Qua­drat­me­ter; 200 Euro pro Qua­drat­me­ter: 12,15 Euro pro Qua­drat­me­ter).

 

­Die Mie­ten im Stadt­be­zirk 7 sind eben­falls un­ein­heit­lich im Ver­gleich der Stadt­tei­le: Ger­res­heim (8,97 Euro pro Qua­drat­me­ter), Lu­den­berg (9,75 Euro pro Qua­drat­me­ter), Gra­fen­berg (9,65 Euro pro Qua­drat­me­ter).

 

Ei­ne wei­te­re Preis­dif­fe­ren­zie­rung er­gibt sich aus der La­ge, dem Al­ter und Zu­stand der Woh­nung. In den letz­ten fünf Jah­ren sind die Durch­schnitts­mie­ten in Düs­sel­dorf um 20 Pro­zent ge­stie­gen. Die Stei­ge­rungs­ra­te liegt da­mit deut­lich über der von Löh­nen, Ge­häl­tern und Ren­ten.

 

In Düsseldorf gibt es drei Tendenzen gleichzeitig:

  • Die Mieten steigen seit Jahren.
  • Immer mehr Wohnungen fallen aus der Sozialbindung.
  • Die Zahl der Wohnungslosen steigt.

 

Zur Zeit feh­len nach An­ga­ben des Bünd­nis­ses für be­zahl­ba­ren Wohn­raum über 10.000 be­zahl­ba­re Woh­nun­gen. Bis zum Jahr 2020 kann sich die­se Zahl ver­dop­peln. Das von CDU, FDP und den Grü­nen ver­ab­schie­de­te Hand­lungs­kon­zept »Zu­kunft Woh­nen« ist nicht in der La­ge, die­se Ent­wick­lung zu stop­pen. Mie­ter mit we­ni­ger Ein­kom­men und ge­rin­ge­ren Ren­ten wer­den aus­ge­grenzt.

 

Text und Foto: Uwe Koopmann