Düsseldorf
Reisholzer Hafen im Dezember 2014
Nun ist die Katze aus dem Sack
Vor ungefähr zweieinhalb Jahren wurde in der Kantine von Demag-Cranes (heute: Terex) der Öffentlichkeit zum ersten Mal das Leuchtturmprojekt (so auf der Seite der Landeshauptstadt Düsseldorf) Reisholzer Hafen vorgestellt: der etwas marode Hafen soll zum HUB (Zentrum, Drehscheibe) für den Rotterdamer Hafen im Hinterland ausgebaut werden.
Da bildete sich eine Bürgerinitiative «Hafenalarm», die alle Argumente – nicht gegen den Ausbau entsprechend dem Bedarf der hiesigen Industrie – sondern gegen den Ausbau zum trimodalen Containerhafen zusammen trug und in vielen Gesprächen mit Bürgern und Politikern diskutierte. Der vor 100 Tagen neu gewählte Oberbürgermeister Geisel (SPD) versprach, dass es einen Ausbau, aber keinen Ausbau zum trimodalen Hafen geben werde.
Das Projekt kam nicht voran: es wurde noch keine Projektgesellschaft gegründet, es liegt noch kein Verkehrsgutachten vor (neu für Frühjahr 2015 angesagt) und ergo auch keine Machbarkeitsstudie. Eine Machbarkeitsstudie hat immer die Aufgabe alle Massnahmen zu ergreifen, damit ein Projekt machbar wird.
Nun hat sich OB Geisel mit den Vertretern des Steuerungskreises «Masterplan Industrie» (Vertreter von Wirtschaft, Verwaltung und Gewerkschaft) getroffen und über das Projekt Reisholzer Hafen «D.Port» gesprochen. Die städtische Pressestelle meldete nach dem Treffen:
Der «D.Port» soll nach dem Bedarf der lokalen und regionalen Industrie ausgerichtet werden: Henkel hat eine vollautomatisierte Lagerhalle gebaut und verfrachtet ihre Container auf LKWs, die BASF hat ihre Flüssigbehälter und Terex (Bau von Hafenkränen) schickt in den nächsten Wochen 400 bis 700 MitarbeiterInnen in den verlängerten Urlaub, weil sich die Wirtschaftskrise und das Embargo gegenüber Russland auf die Auftragslage auswirkt.
Moral von der Geschicht': verspricht ein Politiker 'was, ist es wie wenn «ein Chamäleon sich zu einer Farbe bekennt».
Text: I.Lang