Düsseldorf

Düsseldorf: 20.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder

Warnstreik im öffent­lichen Dienst NRW

In Düsseldorf haben am 12. März 2015 vor der dritten Tarifverhandlungsrunde mehr als 20.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder teilgenommen. Zu dem Warnstreik mit zentraler Kundgebung aufgerufen hatten die Gewerkschaften ver.di, GEW, GdP und der dbb beamtenbund und tarifunion.

In zwei eindrucksvollen Demonstrationszügen zogen Beschäftigte von Universitätskliniken, Lehrerinnen und Lehrer, Angestellte von Hochschulen, Polizei, Gerichten sowie von Finanzämtern und Ministerien zum nordrhein-westfälischen Landtag. Sie forderten die Arbeitgeberseite auf, die Landesbeschäftigten in NRW nicht schlechter zu stellen als ihre Kolleginnen und Kollegen beim Bund und in den Kommunen.

Ver.di-Verhandlungsführer Achim Meerkamp warnte auf der Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag vor einer „Eskalation“ der Verhandlungen. Er sagte: «Wer die Renten der Beschäftigten bis zu 20 Prozent kürzen will und sich gleichzeitig - trotz steigender Steuereinnahmen - vor einem verhandlungsfähigen Angebot drückt, hat nicht die Wertschätzung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sinn».

Für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte die NRW-Vorsitzende Dorothea Schäfer bei einer Auftaktkundgebung vor dem DGB-Haus «als oberste Priorität einen Einstieg in den Tarifvertrag mit materiellen Verbesserungen für Lehrerinnen und Lehrer» gefordert. «Tarifbeschäftigte Lehrerinnen und Lehrer dürfen nicht länger Lehrkräfte zweiter Klasse sein».

Die Gewerkschaften fordern für die rund 800.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber 175 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich wird die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im erlernten Beruf sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage gefordert. Ver.di will sachgrundlose Befristungen tarifvertraglich ausschließen und angestellte Lehrkräfte endlich tariflich eingruppieren. Das Tarifergebnis soll zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700.000 Versorgungsempfänger übertragen werden.

Text: Herbert Schedlbauer
Foto: Berndt Bellwinckel


Fotogalerie: B. Bellwinckel