Düsseldorf
Nicht am eigenen Haken aufhängen
DKP:
Kranbauer nicht am eigenen Haken aufhängen
240 Arbeitsplätze bei dem international aufgestellten Kranbauer Terex sind bedroht. 80 Stellen entfallen auf die Standorte Düsseldorf-Benrath und Würzburg. Der größere Anteil betrifft Benrath. Die DKP Düsseldorf hat den Kolleginnen und Kollegen, dem Betriebsrat und dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall, Nihat Öztürk, ihre Solidarität zu den laufenden Verhandlungen zum Ausdruck gebracht.
Die DKP weist in ihrem Solidaritätsschreiben auf die Verantwortlichen und die Ursachenkette für die drohende Arbeitsplatzvernichtung hin: «Für die Situation am ‚Markt’ sind nicht die Beschäftigten verantwortlich, auch nicht für die ‚Strategie’ der Unternehmensleitung, auch nicht für eine zukunftssichere Produktpalette. Es kann nicht sein, dass für Fehler und Defizite in diesem Bereich Kolleginnen und Kollegen mit ihren Arbeitsplätzen haften. Hier zeigen sich deutlich Fehler im System.»
Durch Schönfärberei lässt sich das Gesicht des Kapitalismus nicht aufhübschen. So dichtete John Garisson, Chief Executive Office and President, zur Darstellung des Unternehmenswertskala: «Sechs Werte sind es, die den ‹Terex Way› ausmachen: Integrität, Respekt, Fortschritt, Führung als Dienst an anderen, Mut und gesellschaftliche Verantwortung.» Wenn das zuträfe, so die DKP, müsste Terex längst ein volkseigener Betrieb sein – ohne Entlassungen.
Terex ist kein Einzelfall, wenn es um die Vernichtung von Arbeitsplätzen in der materiellen Produktion im Düsseldorfer Süden geht. Der DGB wies auf die Zahlen hin, die seit der Jahrtausendwende aufgelaufen sind. Die DKP-Gruppe Düsseldorf-Süd betont: «Es geht bei Terex um mehr als einzelne Arbeitsplätze in einem Betrieb mit mehrfach wechselnden Besitzverhältnissen. Es geht auch um einen Stadtteil und eine Stadt.»
Aktuell gibt es im Berichtsmonat März 2016 bei der Regionaldirektion des «Arbeitsamtes» Düsseldorf insgesamt 26.011 Arbeitslose. Die Zahl der Unterbeschäftigung beträgt ohne Kurzarbeit 35.345. Gemeldet sind 6.603 Arbeitsstellen. Insgesamt lässt sich eine Verschiebung der Arbeitsplätze beobachten: Werbeagenturen oder Mega-Anwaltskanzleien wachsen; dagegen nimmt die materielle Produktion seit Jahren konstant ab.
Die DKP und die SDAJ werden am 1. Mai mit einem eigenen Informationsstand auf dem «Mai-Fest» neben dem Johannes-Rau-Platz am Rheinufer vertreten sein.
Text und Foto: Uwe Koopmann