Düren
«Ein voller Erfolg der Luftwaffe!»
Die Vernichtung von Guernica am 26. April 1937
Geschichte eines
Kriegsverbrechens
und die Fliegerhorste Wunstorf und Langenhagen
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Schirmherr: Landrat Wolfgang Spelthahn
Veranstalter: Bertram-Wieland-Archiv
Do, 16. November 2017, 19:30 Uhr
Café International, 52349 Düren
Wilhelm-Wester-Weg 1
Am 26. April 1937 wurde die baskische Stadt Guernica (Gernika) durch deutsche Kampfflieger der Legion Condor während des Spanischen Bürgerkrieges fast vollständig vernichtet. Dieses Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung einer unverteidigten Stadt löste weltweit Entsetzen aus. Pablo Picasso schuf unter dem Eindruck der Vernichtung sein wohl bekanntestes Bild, nannte es einfach «Guernica» und machte diesen Namen bis heute zum Synonym für faschistischen Terror und die Schrecken des Luftkrieges.
Ein Teil der Täter, die in Spanien Francos Militärputsch gegen die gewählte republikanische Regierung unterstützten, waren auf den Fliegerhorsten Langenhagen, Wunstorf und Delmenhorst ausgebildet worden. Der Fliegerhorst Wunstorf war einer der wichtigsten Flugplätze für die Ausbildung der Bombereinheiten der Legion Condor.
Im Vortrag werden Vorgeschichte, Verlauf und die schwerwiegenden Folgen des Bombardements rekonstruiert.
Es geht aber auch um den Umgang mit der Geschichte in Wunstorf und Langenhagen und um deutsche Erinnerungspolitik.
Zum Referenten
Hubert Brieden, Jahrgang 1950, studierte Germanistik und Geschichte und ist seit 1981 Mitarbeiter des Arbeitskreises Regionalgeschichte. Er ist Autor einer Reihe von Büchern zur Geschichte der Region Hannover während der NS-Zeit.
Zur Geschichte des Bombardements von Gernika/Guernica und dessen Folgen veröffentlichte er zusammen mit Tim Rademacher das Buch «Luftwaffe, Judenvernichtung, totaler Krieg». Außerdem konzipierte er die Ausstellung «’Ein voller Erfolg der Luftwaffe ...’ – Die Vernichtung von Gernika/Guernica am 26. April 1937», die auch ins Spanische und Baskische übersetzt wurde.
Zum Anlass der Veranstaltung
Am 16. November 1944 bombardierte die Royal Air Force (britische Luftwaffe) von 15.23 bis 15.44 Uhr die Stadt Düren mit 474 Flugzeugen. Es erfolgte der Abwurf von 95 Zielmarkierern, 5.477 Sprengbomben und 148.980 Brandbomben im Gesamtgewicht von 2.751,9 Tonnen. Wahrscheinlich gab es 3.126 Tote. Die Innenstadt wurde völlig zerstört. Nur vier Häuser waren noch bewohnbar. Der größte Teil der Bevölkerung floh nach dem Angriff aus der Stadt.
Der Luftkrieg der Alliierten gegen deutsche Städte hat eine Vorgeschichte: Lange bevor die Flächenbombardements begannen, hatten Flieger der faschistischen Wehrmacht schon Städte wie Guernica, Warschau, Rotterdam und Coventry und andere in Schutt und Asche gelegt. Da zwischen diesen Ereignissen ein kausaler Zusammenhang besteht möchten wir mit einer Veranstaltung am Beispiel von Guernica darauf hinweisen, dass ohne diese Vorgeschichte der Stadt Düren der 16. November 1944 sicherlich erspart geblieben wäre.
Quelle: Bertram-Wieland-Archiv
Bild 1 von PICASSO, la exposición del Reina-Prado.
Guernica is in the collection of Museo Reina Sofia, Madrid.
Source page (archive.org), Fair use, Link
Bild 2 von Bundesarchiv, Bild 183-H25224 / Unknown
CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Link
siehe auch: Guernica, eine baskische Stadt