Köln

Das 8. Sommerfest der DKP Köln

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Das achte Sommerfest der DKP Köln Innenstadt

Der kleine Platz unter der Kastanie ist fürs Feiern geschaffen. Hin und wieder ballen sich Wolken zusammen. Aber es bleibt trocken und warm. Die amphibischen Eigenschaften des Freidenkerzentrums sind heute nicht gefordert. Gegen die Schwüle stehen kühle Getränke parat. Alles frisch renoviert, die Küche neu eingerichtet. Walter und Raimund waren fleißig.

Freunde und Nachbarn lassen sich locken, zumal lateinamerikanische Klänge an den Hauswänden widerhallen. Madeleine und Paco bedienen ihre Gitarren. Auch Horst Wollaeger singt. Die versprochenen Sauflieder von Robert Kaufmann bekommen wir nicht zu hören. Wegen Fieber hat er absagen müssen.

Kuchen gibt es reichlich, Gegrilltes, Wein, ein Fass Kölsch, die Tombola mit wundervollen Preisen.

Und viel zu reden. Hatten einige Menschen sich Hoffnung auf Entspannung durch den neuen US-Präsidenten gemacht? Jetzt zündelt er an jeder Lunte, die herumliegt. Die Friedenskräfte der Welt haben Mühe, sie auszutreten. Bezeichnend für die Situation ist, dass sich alle auf die Besonnenheit der russischen und der chinesischen Führung verlassen. Korea, Russland selbst, Venezuela werden ungeniert militärisch bedroht.

Am Vortag ist unsere Zeitung «de rude Pooz» frisch aus der Druckerei gekommen. Sie liegt aus. Ein ausführlicher Artikel beschäftigt sich mit Grundrechtsabbau und den Gesetzen zur Massenüberwachung, noch im Juni auf den letzten Metern der Großen Koalition beschlossen! Augen zu und durch! In Bayern reicht seit dem 19. Juli der behördliche Verdacht, um als Gefährder drei Monate in Gewahrsam genommen zu werden. Wenn ein Richter zustimmt, weitere drei Monate – und so weiter. Gefährder sind Personen, die – wohlgemerkt – gar keine Straftat begangen haben, bei denen die Behörden aber ahnen, mutmaßen oder den Verdacht hegen, dass sie das möglicherweise noch tun werden. Der SPD ist offenbar nicht zu helfen, sie macht bei allem mit. Nach eigenen unerfreulichen Erfahrungen hält D. gar nichts mehr von der Linkspartei, hat keine Ahnung, was noch zu Änderungen führen kann.

Selbstverständlich kommen die Sorgen über unsere Partei zur Sprache.

Maria erzählt eine Episode aus einem lustigen Ritterfilm: Der Schwarze Ritter lässt niemanden durch. Als König Arthur ihm den linken Arm abgeschlagen hat: «Das war nichts, nur ein Kratzer!» Arthur: «Du hast Deinen Arm verloren!» Schwarzer Ritter: «Stimmt nicht!». Arthur schlägt ihm auch den rechten Arm ab und meint, sein Gegner habe nun genug. Der aber schimpft ihn einen Feigling, das sei nur eine Fleischwunde. «Hör auf!» – «Du Hühnchen!» Arthur schlägt ihm ein Bein ab. «Was willst Du jetzt noch? Mich mit Blut verschmieren?» Der Schwarze Ritter nach dem Verlust des rechten Beins: «Komm her, ich bin unbesiegbar!» Auch das linke Bein muss dran glauben.

Walter hat die originalrussische Wodkaflasche mit dem wunderbar bunten Etikett gewonnen. Sehr gut! Andere den lieblichen Roten aus Mazedonien. Das Zeug muss weg.

Später, nach der Internationale, die Paco und Madeleine anstimmen, sind viele noch fit genug, um beim Aufräumen zu helfen. Über 60 Besucher, ein Plus in Gemüt und Kasse.

Text und Foto: Klaus Stein