Düsseldorf

Sammelabschiebung vom Düsseldorfer Flughafen

 Protestierende Schüler am Boden liegend, drumherum Polizei, bemüht sie wegzutragen.

Protest gegen neue Abschiebungen

Gegen neue Sammelabschiebung vom Düsseldorfer Flughafen wird am Dienstag, 23. Januar 2018, ab 17 Uhr im Terminal B protestiert. Vorheriges Treffen: 16 Uhr am Düsseldorf Hauptbahnhof mit gemeinsamer Anreise zum Flughafen.

 

Die Interventionistische Linke «Seered» teilt mit, dass die Abschiebung nach Kabul erfolgen soll. 80 Gefangene sollen von 35 Bundespolizisten deportiert werden. Mehr Beamte waren nicht bereit, diesen Einsatz, der freiwillig übernommen werden kann, auszuführen.

Abschiebungen nach Afghanistan bedeuten Gefahren für Leib und Leben der betroffenen Menschen, denn in Afghanistan gibt es keine sicheren Gebiete. Dies bezeugen zahlreiche Berichte von Menschenrechtsorganisationen.

Die in der Vergangenheit durch die Bundesregierung vorgebrachte Argumentation, es handele sich bei den abgeschobenen Menschen «nur» um «Straftäter», «Gefährder» und Menschen, die «hartnäckig ihre Mitwirkung an der Identitätsfeststellung verweigern» ist nicht nur mehrfach widerlegt worden, sondern in Anbetracht der Lage in Afghanistan verantwortungslos und menschenverachtend.

2017 gab es nach Angaben der «Welt» 20 schwere Anschläge mit mehr als 500 Toten. Bei einem Anschlag auf einen Polizeiposten in einem Wohn- und Geschäftsviertel wurden in diesem Jahr bereits 20 Menschen getötet und 30 verletzt.

Seered fordert ein Ende der von Rechtsaußen vorangetriebenen Abschiebepolitik der Bundesregierung. Der Solidarität von Seered hat sich die DKP Düsseldorf angeschlossen.

Am Flughafen wird es neben einem lautstarken Protest auch Redebeiträge geben. Überdies sollen vor Ort Blumen niedergelegt werden für jene Menschen, welche bereits nach Afghanistan abgeschoben wurden, für jene, welche an diesem Tag nach Afghanistan deportiert werden und für all jene, welche täglich in Angst leben, zurück in das Kriegsgebiet geschickt zu werden.

Das Tragen schwarzer Kleidungsstücke als Ausdruck der Trauer ist erwünscht.

Seered/UK
Foto: dkpbayern