Düsseldorf
Gedenken an das Kriegsende im April 1945
Kranzniederlegung und
Gedenkgottesdienst
Am Dienstag, 16. April, erinnerten die Polizei Düsseldorf und die Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam mit Vertretern der «Gelre Association International» aus dem niederländischen Apeldoorn mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal Anton-Betz-Straße an die «Aktion Rheinland». Wie seit Jahren unterstützten DKP und VVN-BdA die Aktion.
Die Mahn- und Gedenkstätte erinnerte daran, dass der Rechtsanwalt Dr. August Wiedenhofen und der Architekt Aloys Odenthal sich am 16. April 1945 auf den gefährlichen Weg zum Stützpunkt der amerikanischen Truppen in Mettmann gemacht hatten, um dort über die friedliche Übergabe der Stadt zu verhandeln. In Düsseldorf sicherten zeitgleich Theodor Andresen, Franz Jürgens, Karl Kleppe, Josef Knab und Hermann Weill die Aktion ab, indem sie den Polizeipräsidenten gefangen nahmen. Sie wurden jedoch verraten, verhaftet, wegen angeblichen Kriegsverrats verurteilt und noch am 16. April 1945 im Hof der Berufsschule an der Färberstraße hingerichtet. Doch die «Aktion Rheinland» war erfolgreich: Am 17. April 1945 rückten die Amerikaner kampflos in die Stadt Düsseldorf ein.
Am selben Tag wurde auch die niederländische Stadt Apeldoorn von der Herrschaft der Nationalsozialisten befreit. In beiden Städten waren es Bürger, die sich dafür einsetzten, dass ihre jeweilige Stadt kampflos in die Hände der Alliierten fiel. Die Ausgangsbedingungen waren allerdings höchst unterschiedlich: Für die niederländische Bevölkerung bedeutete es die Befreiung von einer fast fünfjährigen deutschen Besatzung.
Nun hat die bürgerschaftliche Initiative «Gelre Association International» aus Apeldoorn der Stadt Düsseldorf vorgeschlagen, die Befreiung beider Städte als Tag des Friedens und der Freiheit gemeinsam zu begehen. Wir freuen uns deshalb ganz besonders, dass 2019 Vertreterinnen und Vertreter aus Apeldoorn an den Gedenkveranstaltungen in Düsseldorf teilnehmen werden. Für das Jahr 2020 zum 75. Jahrestag des Kriegsendes sind bereits weitergehende grenzübergreifende Projekte zwischen Apeldoorn und Düsseldorf in der Planung.
Der Besuch der niederländischen Gäste und die gemeinsamen Veranstaltungen werden im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Am Dienstag, 16. April, fand um 18 Uhr in der Kirche St. Albertus Magnus auf der Kaiserswerther Straße 211 ein Gottesdienst zur Erinnerung an die «Aktion Rheinland» statt. Der Gottesdienst wurde gestaltet von der Polizeiseelsorge und vom Polizeichor Düsseldorf.
Am Mittwoch, 17. April 2019, 19 Uhr Vortrag von Dr. Peter Henkel in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Mühlenstraße 29, die Kriegsendphase in Düsseldorf im historischen Kontext.
Uwe Koopmann
Foto: Bettina Ohnesorge