Gerresheim

DKP Gerresheim kümmert sich um das Überleben

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Sauerstoff-Therapie reicht nicht

Briefwahl-Umschlag auf Zitronen.

Die DKP Ger­res­heim wird auch nach der ver­pass­ten Rück­kehr ins Rat­haus ih­re kom­mu­nal­po­li­ti­sche Li­nie nicht ver­las­sen – al­len­falls ver­bes­sern. Um die Über­le­bens­chan­cen zu ver­bes­sern, wur­de sie beim NRW-Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um und der Uni­ver­si­täts­kli­nik der Hein­rich-Hei­ne-Uni­ver­si­tät ak­tiv.

D­a­bei ging es al­ler­dings nicht um die ei­ge­ne Ge­sund­heit oder um die Ge­fähr­dung der Par­tei, son­dern um die Um­set­zung ei­nes kom­mu­nal­po­li­ti­schen An­sat­zes: Ret­tung vor der hoch­gif­ti­gen CO-Pipe­line des Bay­er-Kon­zerns und Schutz vor den Fol­gen bei ei­ner Ha­va­rie.

­Fach­ärz­te hat­ten fest­ge­stellt, dass ih­rer Mei­nung nach kei­ne Ret­tung vor dem töd­li­chen Gas mög­lich sei, da es zu we­ni­ge Ret­tungs­plät­ze in Über­druck­kam­mern mit Sau­er­stoffthe­ra­pie in Nord­rhein-West­fa­len ge­be. Die DKP hat die Be­fürch­tun­gen auf­ge­grif­fen und das Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um in Düs­sel­dorf um Klar­stel­lung ge­be­ten. Die Ant­wort stand zwi­schen den Zei­len: Die Ret­tungs­plät­ze rei­chen nicht. Ei­ne wei­te­re An­fra­ge wur­de an die Uni­kli­nik ge­rich­tet. Durch ih­re Be­harr­lich­keit in die­ser An­ge­le­gen­heit hat die DKP ein kom­mu­nal­po­li­ti­sches Al­lein­stel­lungs­merk­mal ge­won­nen.

Baustelle mit Schild: »Bei Rot hier halten«.

­Die DKP muss um das ei­ge­ne Über­le­ben kei­ne Angst ha­ben, denn zahl­rei­che Po­li­tik­fel­der ste­hen auf der Agen­da: For­de­rung nach ei­ner Kin­der­kli­nik, Sa­nie­rung der Bahn­brü­cken, Ver­kehrs­pla­nung, die So­li­da­ri­tät mit den un­mit­tel­bar von der Ent­las­sung be­droh­ten Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen des Sup­pen­her­stel­lers Za­mek und auch die mit den ukrai­ni­schen Ge­nos­sin­nen und Ge­nos­sen.

Und schlie­ß­lich geht es um die kri­ti­sche »Be­glei­tung« der zwei­ten Pha­se der Kom­mu­nal­wahl: Der bis­he­ri­ge Ober­bür­ger­meis­ter Dirk El­bers (CDU), der »im Ruhr­ge­biet nicht tot überm Zaun hän­gen« möch­te, ver­pass­te über­ra­schend die ab­so­lu­te Mehr­heit bei der OB-Wahl. Er muss sich in ei­ner Stich­wahl am 15. Ju­ni dem SPD-Her­aus­for­de­rer Tho­mas Gei­sel stel­len. Wahl­be­rech­tigt sind nur die 471.272 Bür­ger, die schon bei der Kom­mu­nal­wahl am 25. Mai wahl­be­rech­tigt wa­ren. Da lag die Wahl­be­tei­li­gung al­ler­dings nur bei 49,20 Pro­zent. Der er­neu­te Wahl­gang kos­tet et­wa 600.000 Eu­ro.

El­bers ver­tritt die kon­zern­ori­en­tier­te neo­li­be­ra­le Li­nie der Kom­mu­nal­po­li­tik, Gei­sel kommt di­rekt aus dem Ma­nage­ment des En­er­gie­kon­zerns Eon/Ruhr­gas.

Text und Fotos: Uwe Koopmann