Gerresheim
Endstation Bahnhof Gerresheim
Fahrstuhl fehlt – Das Geld geht an die Königsallee
Alle gesellschaftlichen Gruppen in Gerresheim sind sich einig: Die Zugänge zu den Bahnsteigen am Bahnhof sind eine Zumutung. Die Bahn wirbt mit dem Slogan »Die Bahn macht mobil« – aber Personen mit einer Mobilitätseinschränkung kommen gar nicht erst an die Gleise. Gefordert wurde erneut, den geplanten neuen Tunnel endlich in Angriff zu nehmen und Aufzüge zu den Bahnsteigen einzurichten.
Der Gerresheimer Bahnhof gehört zu den wenigen in Düsseldorf, bei denen die S-Bahnen von Menschen, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind oder die Gehbehinderungen haben, nicht erreicht werden können.
Auch für Personen mit Kinderwagen, die aus Richtung Wuppertal oder vom Düsseldorfer Hauptbahnhof ankommen, ist am Bahnhof Gerresheim vielfach Endstation, weil sie nur mit großer Anstrengung vom Bahnsteig in den Tunnel und aus dem Tunnel zum Bahnhofsvorplatz kommen.
Bei einem Bürgerfest hatten sich 90 Prozent der Gäste für einen neuen Tunnel und für neue Zugänge zu den Bahnsteigen ausgesprochen.
Der neue Tunnel und die Aufzüge zu den Bahnsteigen sind eine politische Schnittstelle zwischen der Bahn und der Stadt Düsseldorf. Beide Seiten – symbolisch vertreten durch Bahnchef Rüdiger Grube und Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) – wurden aufgefordert, mit den konkreten Planungen zu beginnen und einen Zeitplan für die Arbeiten vorzulegen.
Die Gerresheimer DKP unterstützt die Proteste von Anfang an: »Am Bahnhof wird deutlich, welche Klientel in Düsseldorf bedient wird und wo gespart wird. An der Königsallee wird ein Informationspavillon, der 1,4 Millionen Euro gekostet hat, um etwa 100 Meter verschoben. Dafür werden 800 000 Euro an Steuermitteln ausgegeben. Geld ist in Düsseldorf vorhanden. Es wird allerdings im Interesse der herrschenden Klasse vergeudet.« Auch der Stadtelternrat hatte kürzlich verglichen: Für die Verlegung des Pavillons sei Geld vorhanden, nicht aber für die Sanierung maroder Schultoiletten.
Uwe Koopmann
Foto: Hartmut Lohse